Neubau Schweizerische Botschaft, Addis Abeba

  • Offener einstufiger Wettbewerb 3. Rang, 2018

Das quadratische Volumen orientiert sich parallel zum leicht abfallenden Terrain. Der Arealzugang übernimmt die Geometrie der Botschaft und schafft durch die Einbuchtung der Sicherheitsumfriedung eine klare Adresse. Hier teilen sich die sicherheitstechnisch separierten Wege zur Botschaft durch ein zentral gelegenes Wächterhaus.

Der Neubau der Schweizer Botschaft in Addis Abeba steht aus Respekt und Achtung gegenüber dem Gastland auf einem minimalen Fussabdruck. Gleich einem Baum, der Schutz und Schatten spendet, bietet auch die Botschaft einen Ort der Zuflucht, der Begegnung und des Austauschs. Im Sinne des Föderalismus werden sämtliche Funktionen unter einem Dach vereint.

Geschosse

Das Erdgeschoss wird vom Aussenraum umflossen und ist einerseits mit temporär genutzten Funktionen, wie dem Mehrzweck- und Reservearbeitsraum bespielt. Diese Räume lassen sich mittels verschiebbarer Glastüren flexibel einteilen oder sogar komplett öffnen, sodass verschiedene Aktivitäten geschützt unter einem Dach im Garten stattfinden können. Andererseits werden die Kunden für Konsularisches und Visa empfangen und bedient. Dieser Teil ist in der nordöstlichen Ecke der Parzelle durch einen Zaun abgetrennt. Da sich die Arbeitsplätze der Angestellten für Visa und Konsularisches in der Sicherheitszone befinden, sind sie über eine Wendeltreppe mit der Kanzlei verbunden. Die Auskragung übers Erdgeschoss schafft ferner eine grosszügige, gedeckte Eingangssituation.

Das gesamte erste Obergeschoss liegt innerhalb der Sicherheitszone und wird über eine Schleuse im Treppenhaus betreten. Durch das statische System ist dieses Bürogeschoss frei bespielbar und geprägt durch seine Offenheit und visuelle Durchlässigkeit. Es befindet sich auf Höhe der Baumkronen, dadurch ist die Natur allgegenwärtig.

Die Residenz und die repräsentativen Räume im zweiten Obergeschoss haben einen eher introvertierten, privaten Charakter. Loggienartige Patios bilden hier einen Filter zur Aussenwelt. Diese Gartenzimmer laden zum Verweilen im Freien ein und verbinden die angrenzenden Räume visuell zu einem grosszügigen, hellen und grünen Raumgefüge. Die Angestelltenzimmer sind ebenfalls im zweiten Obergeschoss und über einen Gang mit der Botschafterwohnung und den repräsentativen Räumlichkeiten verbunden.

Erschliessung

Erschliessung

Die Begegnung der unterschiedlichen Funktionen findet im Treppenhaus statt, das durch zwei ineinandergeschlungene Treppen die Betrachtung des Gegenübers zulässt ohne sich dabei direkt zu kreuzen. Eine dieser Treppen geht direkt ins zweite Obergeschoss und ist der private Zugang zur Residenz und zu den repräsentativen Räumen. Die zweite Treppe ist für Angestellte der Kanzlei im Bürogeschoss und für die Angestelltenräume der Residenz.

Materialisierung

Materialisierung

Die Materialität des Gebäudes wird durch seine statischen Gegebenheiten definiert. Der Stahlbeton als tragendes Element bietet durch seine Kraft und Eigenschaften ein optimales Material für die Gestaltung des Baukörpers. Durch die Pigmentierung mit erdigen Tönen und in Verbindung mit dem natürlichen Rohstoff Holz fügen sich die Komponenten zu einem harmonischen Ganzen in die Landschaft ein.

AuftraggeberIn

Bundesamt für Bauten und Logistik BBL

 

Auftragsart

offener Wettbewerb, Neubau Schweizer Botschaft mit Residenz

 

Gesamtbaukosten

CHF 15 Mio